Karlsruhe, 16. Oktober 2023 – Nachdem Fintechs in den vergangenen Monaten zunehmend weniger Zuspruch von Investoren erhielten, gab es von Seiten der Versicherungs-Startups zuletzt jedoch wieder positive Nachrichten. Gleich mehreren Insurtechs ist es gelungen, Investoren zu überzeugen. Unter anderem sicherte sich die Karlsruher Kompass Group im September eine Seed-Finanzierung über 5 Millionen Euro. Für Matthias Schmidt, CEO der Kompass Group, trennt sich im aktuellen Marktumfeld dennoch auch im Versicherungswesen die Spreu vom Weizen. Investoren komme es heute in erster Linie auf die kurz- bis mittelfristige Profitabilität an. „Insurtech ist nicht gleich Insurtech. Während Marktbegleiter in diesen Tagen bewusst Versicherungsverträge auslaufen lassen oder gar kündigen, ihre Geschäftsmodelle neu ausrichten und sich wieder stärker am klassischen Vermittler-Geschäft orientieren, können wir uns dank etablierter Strukturen voll auf das Wachstum fokussieren“, erklärt Schmidt.
Die Kompass Group kombiniert seit 2020 klassisches Beratungs-Geschäft mit innovativen Dienstleistungen und digitalen Tools. Die Vermittler-Plattform Kompass Match löst die NachfolgeProblematik im Versicherungsvertrieb und bringt Verkäufer und Käufer zusammen. Das Segment Kompass Cash kann daraus resultierende Transaktionen finanzieren und die Kompass Academy macht Versicherungs-Unternehmer fit für die Zukunft. Der Bereich Kompass Control bietet Vermittlern eine zentrale Infrastruktur, um Endkunden noch besser beraten zu können und mit Kompass Scale tritt die Unternehmensgruppe auch selbst als Käufer von Finanzdienstleistern auf. In erster Linie handelt es sich dabei um Versicherungs-Bestände, die online abgeschlossen wurden und damit nicht regional gebunden sind.
„Da wir das klassische Versicherungs-Geschäft mit innovativen digitalen Tools kombinieren, gelingt uns eine breite Wertschöpfung“, sagt Schmidt. „Hinzu kommt, dass Kundengewinnungskosten bei unserem B2B2C-Geschäftsmodell deutlich geringer sind, als bei Insurtechs, die sich direkt an Endkunden richten“, so der CEO. Auch die Kosten im Zusammenhang mit regulatorischen Auflagen sind im Vergleich zu anderen Insurtechs, die sich gezielt an Endkunden richten, geringer. Das Unternehmen verspricht sich von diesen Rahmenbedingungen auch Vorteile bei einer möglichen internationalen Expansion.
Zwischen 2024 und 2027 strebt das Insurtech an, für jeden investierten Euro unmittelbar einen Deckungsbeitrag von 0,47 Euro zu erwirtschaften. Rund zwei Drittel dieses Deckungsbetrags sind jährlich wiederkehrende Einnahmen. Die Investitionskosten amortisieren sich vor diesem Hintergrund bereits nach drei Jahren - und die Investoren erzielen weiterhin jährliche Renditen von 33 Prozent. „Der deutsche Versicherungsmarkt steht aktuell im Fokus verschiedener Investorengruppen. Neben deutschen Versicherungsgesellschaften wollen auch ausländische PrivateEquity-Investoren Chancen in Deutschland wahrnehmen. Da die deutsche Vertriebslandschaft allerdings sehr heterogen aufgestellt ist und viele Insurtechs in den vergangenen Jahren Wachstum über Profitabilität gestellt haben, müssen sich Investoren intensiv mit den Geschäftsmodellen auseinandersetzen“, so Schmidt und verweist auf Gespräche mit Investoren.
Erhalten Sie die neuesten Nachrichten und wertvolle Einblicke direkt in Ihr Postfach. Bleiben Sie informiert und verpassen Sie keine Updates aus der Welt der Kompass Group.